60 Jahre Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Bildungswerke

Sehr geehrte Damen und Herren!

Ich finde es schön, dass das Jubiläum „60 Jahre Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Bildungswerke“ Platz in diesem Reformationsempfang hat  - ich danke für die Einladung und ich darf zum 60iger mal herzlich gratulieren.

Die Evangelischen Bildungswerke zählen zu den Gründungsmitgliedern des Rings Österreichischer Bildungswerke, der im April 1955 konstituiert wurde, damit sind die Evangelischen Bildungswerke eine staatlich anerkannte Einrichtung der Erwachsenenbildung und haben Zugang zu den Förderungsmitten des Bundes.

Es gibt also eine lange gemeinsame Geschichte, die ich  jetzt nicht referiere, aber lassen Sie mich auf eine Sache hinweisen, welche auch die gute Verankerung der Evangelischen Bildungswerke im Ring österr. Bildungswerke deutlich macht:

Die Geschichte des Rings Österreichischer Bildungswerke ist eng mit Prof. Ulrich Trinks verknüpft, er war jahrzehntelang in den Gremien vertreten und  von 1991 – 1995 war er auch Präsident des Rings Österr. Bildungswerke, er hat diese Rolle engagiert ausgefüllt und dadurch große Anerkennung  auch über die Grenzen des Rings gefunden.

Ich will diese gemeinsamen Jubiläen nützen, um unsere Herausforderung kurz  thematisieren. Die Frage lautet: welchen Beitrag können und müssen die Bildungswerke zum lebensbegleitenden Lernen  in die österreichische Erwachsenenbildung einbringen?

Gleichwertig zur Sicherung ökonomischer Grundlagen und wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit durch eine gute Aus- und Weiterbildung braucht es Antworten auf gesellschafts- und demokratiepolitisch relevante Herausforderungen, auf die Politik, Interessensvertretungen, Zivilgesellschaft und eben auch die Erwachsenenbildung gemeinsame Antworten finden müssen, um

  • den aktuellen Krisen,
  • der drohenden Spaltung unserer Gesellschaft
  • der Zunahme von dumpfen Nationalismen,
  • der Gefahr des  schleichenden Demokratie-Rückbaus und  der Aufweichung der Menschenrechte
  • sowie der immer stärkeren Ablehnung einer Europäischen  Integration

entgegenzuwirken.

Bildung, die Partizipation, Mitgestaltung und das Wohlergehen aller BürgerInnen zum Ziel hat, braucht Diskussions-, Begegnungs- und Handlungsräume, in denen Menschen Fragen, Ängste, Hoffnungen und Visionen austauschen, gemeinsam nach Lösungen suchen und dazu auch das nötige Wissen erhalten können.

Die Bildungswerken haben durch die örtliche Verankerung die Nähe zu den Menschen und  können solche Begegnungsräume bieten, unsere Angebote sind oft niederschwellig und ermöglichen auch die Beteiligung der sogenannten Bildungsfernen.

An dieser Stelle darf ich auf das aktuelle Gutscheinheft der regionalen evangelischen Bildungswerke hinweisen: Mit Ermäßigungen für einen Veranstaltungs- oder Museumsbesuch oder den Kauf eines Buches laden sie Menschen ein, sich auf Bildung einzulassen.

Im Sinne einer positiven Erinnerungskultur darf in den Evangelischen Bildungswerken viel mehr auf die befreienden Elemente des Protestantismus hingewiesen werden, welche auch  die Entwicklung eines modernen Europas beeinflussten und  die auch heute noch gefragt sind!

Sehr geehrte Damen und Herren, lassen Sie mich anlässlich des Jubiläums auch DANKE sagen: ich möchte an dieser Stelle den Oberkirchenrat für Bildung, Prof. Karl Schiefermayer, hervorheben, der die Weiterentwicklung der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Bildungswerke  in den letzten Jahren gefördert und sie damit auch sichtbarer gemacht  hat.  Qualitätssicherungssystem, eigene homepage,  neue Statuten etc.

Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den regionalen Evangelischen Bildungswerken führen jährlich 5.134 Veranstaltungen mit 88.160 Teilnahmen durch, ihnen allen ist dafür auch ein offizielles Dankeschön zu sagen, ebenso allen KollegInnen , die sich in die pädagogische Arbeit  des Rings einbringen und sich  an gemeinsamen Projekten beteiligen, sowie dem Vorstand der AEBW, der sich  um die Kooperation mit dem Ring bemüht.

Die Zusammenarbeit ist wichtig, stärkt uns alle in der oft einsamen Arbeit, und sie macht auch Spaß!

Der Ring ist stolz, dass Bischof Michael Bünker  als stellevertretender Vorstandsvorsitzender den Ring auch  nach außen vertritt, wir wissen sein Engagement  sehr zu schätzen.  Kirsten Beuth und ihrem Team sage ich ein Dankeschön für die  gute tagtägliche Zusammenarbeit  - Kirsten Beuth ist ja auch Finanzreferentin im Ring!

Ich darf abschließend  die Gratulation des Ring-Präsidenten EU Kommissar Johannes Hahn, zum 60 Jahr-Jubiläum der ARGE Evangelischer Bildungswerke, überbringen und zitiere einen Satz, den er im Vorwort zur Publikation 60 Jahre Ring Österreichischer Bildungswerke geschrieben hat: „ In den Bildungswerken gibt es die Leidenschaft, die Bildung schafft und diese Leidenschaft, dieses Engagement brauchen wir auch in den nächsten Jahren, um unsere für den Einzelnen und die Gesellschaft wichtige Bildungsarbeit fortführen zu können.“

In diesem Sinne machen wir uns auf den weiteren Weg auf!

AEBW – Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Bildungswerke in Österreich, Schwarzspanierstrasse 13, A-1090 Wien